3.12.2014 – Der „Austrian Economics Golden Opportunities Fund“ der Liechtensteiner Fondsboutique Incrementum AG wurde bei den FERI EuroRating Awards 2015 in der Kategorie „Fund Innovations“ ausgezeichnet.
Andreas Marquart hat aus diesem Anlass mir den Fondsmanagern Ronald Stöferle und Mark Valek gesprochen.
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Herzlichen Glückwunsch zum “FERI Fondsaward” …
Ronald Stöferle: Vielen herzlichen Dank, die Freude ist groß! Es ist eine schöne Bestätigung, dass unsere Investmentphilosophie des „Austrian Investing“ langsam auch im Mainstream Gehör findet. Mit unserem Buch „Österreichische Schule für Anleger“ sowie mit den zahlreichen Publikationen und Interviews versuchen wir nicht zuletzt auch einen kleinen Beitrag zu leisten, der Österreichischen Schule im deutschsprachigen Raum zu einer Renaissance zu verhelfen. Je mehr „konventionell“ geschulte Finanzakteure mit dem Thema Österreichische Schule konfrontiert werden, umso besser. Dieser Award ist in dem Zusammenhang ein weiteres, kleines Mosaiksteinchen.
Was glauben Sie, war der entscheidende Auslöser, dass Ihr Fonds zum “innovativsten Fonds des Jahres” ausgezeichnet wurde?
Mark Valek: Im Fondsbereich gibt es nur sehr wenige wirkliche Innovationen. Die meisten neuen Produkte sind nur „alter Wein in neuen Schläuchen“.
Unser Ansatz unterscheidet sich deshalb so fundamental von den konventionellen Konzepten, da im Zentrum unseres Investmentprozesses das fundamentale Verständnis des Geldsystems und dessen Konsequenzen steht. Seit 2008 sind wir in eine instabile Phase eingetreten, die stetige Aufblähung der breiten Geldmengen lässt sich seither immer schwieriger von den Zentralbanken bewerkstelligen bzw. kontrollieren. Abwechselnde Phasen von Preisdeflation und Preisinflation sind eine direkte Konsequenz aus dieser instabilen Situation. Dies hat selbstverständlich weitreichende Konsequenzen auf die Kapitalmärkte.
Im Kern des Investmentprozesses steht unser Inflationssignal, welches uns eine Einschätzung darüber gibt, ob die monetäre Inflation eher in Vermögenspreisinflation (bzw. Vermögenspreisdeflation) oder in Konsumentenpreisinflation (bzw. –deflation) führt.
Wir haben den Fonds bewusst so konzipiert, dass er auf die zu erwartenden Unwägbarkeiten an den Märkten flexibel reagieren kann und von den Turbulenzen auch profitieren kann. Unseren vermögensverwaltenden Fonds haben wir als einen Baustein für ein diversifiziertes Portfolio für Anleger konzipiert. Der Fonds ist aus unserer Sicht sehr komplementär zu einem breiten Portfolio, bestehend aus Aktien, Anleihen, Immobilien und physischen Edelmetallen. Ziel ist es mit dem Austrian Economics Golden Opportunities Fund einen diversifizierenden Renditebringer anzubieten.
Macht es Sie besonders stolz, dass Sie sich gegen Konkurrenten wie beispielsweise “Goldman Sachs” durchsetzen konnten?
Ronald Stöferle: Naturgemäß zählen in erster Linie große Häuser zu unseren Mitbewerbern, welche mit Hilfe stolzer Werbebudgets jederzeit eine starke mediale Aufmerksamkeit generieren können. Unserer Meinung nach bestätigt sich letzten Endes jedoch, dass „der Wert der besseren Ideen“, den Mises angesprochen hat, sich am Ende des Tages durchsetzt. Als eigentümergeführtes Unternehmen ist es uns möglich, völlig unabhängige Analysen durchzuführen und die Ergebnisse auch ungefiltert zu kommunizieren, egal wie kontrovers die Schlüsse im Lichte des herrschenden „Investmentparadigmas“ auch erscheinen mögen. Die heute mehrheitlich als unkonventionell angesehen Ideen der Österreichischen Schule kann man nur als unabhängige Investmentboutique konsequent und glaubhaft kommunizieren und umsetzen. Dies ist unser großer Vorteil.
Wie sehen Sie gegenwärtig die Edelmetall-Mäkte? Was sagt Ihr Inflationsindikator?
Mark Valek: Im Moment sehen wir in Bezug auf die Konsumentenpreisinflation weiterhin stark disinflationäre Tendenzen. Insofern sind wir derzeit nach wie vor gar nicht in inflationssensitiven Anlageklassen wie Edelmetallen investiert. Nachdem es aber evident ist, dass Deflation in den verschuldeten Volkswirtschaften nicht dauerhaft zugelassen werden kann, sind wir der festen Überzeugung, dass höhere Preisinflation früher oder später sehr wahrscheinlich ist. Sobald unser Inflationssignal steigende Preisinflationsdynamik anzeigt, werden wir sehr rasch in einer Reihe von inflationssensitiven Anlageklassen wie zB. Gold-und Silberaktien, Energietitel, Rohstoffe etc. investieren, welche speziell in diesem Umfeld die besten Ertragserwartungen haben. Derzeit ist dies aber wie gesagt nicht der Fall!
Die Standard-Aktienmärkte scheinen nur noch eine Richtung zu kennen, nämlich nach oben. Wie ist Ihre Einschätzung diesbezüglich?
Ronald Stöferle: Es ist evident, dass diese Entwicklung der brachialen Notenbankaktionen der vergangenen Jahre zu verdanken ist. Die Monetäre Inflation führt derzeit zu einer verstärkten Teuerung der Vermögenspreise. Die Idee, dass aus einer solchen „Stimulierung“ ein selbsttragender Aufschwung entsteht, ist aus unserer Sicht eindeutig keynesianisches Wunschdenken. Notenbanken können mit expansiver Geldpolitik lediglich Vermögenspreisblasen oder Konsumentpreisinflation verursachen.
Man kann unsere Einschätzung nicht viel besser als der große Ludwig von Mises beschreiben, der folgendes in „Nationalökonomie“ schrieb:
“Nichts hat die liberalen Wirtschaftsideen und das kapitalistische Wirtschaftssystem ärger kompromittiert als der wiederkehrende Wechsel von fieberhafter Haussespekulation, dramatischem Zusammenbruch der Konjunktur und langanhaltender Depression. Die öffentliche Meinung gewöhnte sich daran, in den «Auswüchsen der Haussespekulation» und in den Widrigkeiten des Niederganges Übelstände zu erblicken, die dem kapitalistischen System notwendigerweise anhaften. Sozialistische und interventionistische Ideen konnten allgemeinen Anklang finden, weil man in den Krisen eine unabwendbare Begleiterscheinung «freier» Wirtschaft zu sehen glaubte. Man begriff nicht, dass die Übelstände, die man beklagte, die Folge von Bemühungen waren, den Zinsfuss künstlich durch Kreditausweitung zu drücken, und suchte daher die Wirkungen der Intervention auf dem Darlehensmarkte nicht durch die Beseitigung der Einrichtungen, die Kreditausweitung möglich machten, zu erreichen, sondern durch weitere Interventionen zu Gunsten der geschädigten Interessen einzelner Gruppen und Schichten. So verstrickte man sich immer stärker in das Gestrüpp der Interventionen, aus dem sich kein Ausweg mehr finden ließ.”
Vielen Dank, meine Herren.
Für weitergehende Fragen und Informationen zum Fonds senden Sie bitte ein mail an marquart@austrianconsult.de oder telefonisch unter 06022/7102760.